5. Kolloquium für Kriminalität und Strafjustiz in der Neuzeit. Schwerpunktthema: Kulturelle und ethnische Diversität in der Geschichte von Kriminalität und Strafjustiz

5. Kolloquium für Kriminalität und Strafjustiz in der Neuzeit. Schwerpunktthema: Kulturelle und ethnische Diversität in der Geschichte von Kriminalität und Strafjustiz

Veranstalter
Sebastian Frenzel (Dresden/ Mainz), Prof. Dr. Karl Härter (Frankfurt/M./Darmstadt), Prof. Dr. Benno Zabel (Bonn), Prof. Dr. Volker Zimmermann (München/Düsseldorf)
Veranstaltungsort
Institut für Jugendarbeit Gauting (http://www.institutgauting.de)
Ort
Gauting bei München
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.09.2017 - 16.09.2017
Deadline
15.07.2017
Website
Von
Sebastian Frenzel, Karl Härter, Benno Zabel, Volker Zimmermann

Das Kolloquium versteht sich als offener Arbeitskreis, der Forschungen zur Geschichte von Kriminalität und Strafjustiz seit der Frühen Neuzeit ein Forum zum Austausch und die Gelegenheit zur epochen- und disziplinübergreifenden Diskussion von Promotions-, Habilitations- und anderen Projekten bietet. Zu diesem Zweck möchten wir alle Kolleginnen und Kollegen, die sich mit den Themenbereichen Kriminalität und Strafjustiz, Devianz und soziale Kontrolle beschäftigen, herzlich zum 5. Kolloquium vom 14. – 16. September 2017 nach München/Gauting einladen. Ziel ist es, einen breiten Austausch über laufende Forschungsprojekte zu ermöglichen. Den Kern bilden Fragen zu Normen, Kriminalität, Delinquenz, Institutionen der Strafverfolgung, der Rechtsprechung und des Strafvollzugs sowie Methoden und Quellen. Einen programmatischen Schwerpunkt wird in diesem Jahr das Themenfeld kulturelle und ethnische Diversität bilden (siehe dazu http://www.hsozkult.de/event/id/termine-32723).

Das Kolloquium steht allen interessierten Kolleginnen und Kollegen offen. Da die Plätze im Tagungshaus sehr begrenzt sind, wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten. Richten Sie diese bitte per Email an Sebastian Frenzel (sebastian.frenzel2@mailbox.tu-dresden.de). Die vorab zu entrichtenden Tagungskosten belaufen sich für zwei Übernachtungen inklusive Vollverpflegung auf 132 Euro; eine Tagungsteilnahme ohne Übernachtung kostet 63 Euro.

Programm

Donnerstag, 14. September 2017

14:30 Uhr Begrüßung und Vorstellungsrunde

SEKTION 1:
Religiöse, soziale und ethnische Diversität in der Frühen Neuzeit und der Sattelzeit
15.00-16.15 Uhr, Moderation: Gerd Schwerhoff

Sarah Masiak: „Deüffelskinder“ – Das Hexenimage als Stigmatisierungs- und Identitätskonstrukt im Hochstift Paderborn. Die Verfolgung berüchtigter Hexenfamilien in Fürstenberg (1601 – 1702)

Alexandra Kohlhöfer: Die Verfolgung der saludadores im frühneuzeitlichen Nordspanien (Schwerpunkt 17. Jahrhundert)

Kaffeepause
16.45-18.00 Uhr, Moderation: N.N.

Sebastian Frenzel: Die angetastete Ehre der evangelischen Kirche. Polemik, Gewalt und die Bewältigung konfessioneller Differenz am Vorabend des Reformationsjubiläums 1717 in Ulm

Christina Brauner / Antje Flüchter: Ordnung der Vielfalt: Vergleichspraktiken in interkultureller Rechtsprechung (17.-19. Jhdt.): Projektvorstellung TP B1, SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“

Abendessen
Projekte und Planungen

Freitag 15. September 2017

SEKTION2:
Soziale und ethnische Diversität vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Soziale Randgruppen: Migranten, Vaganten, Landstreicher
9.00–11.00 Uhr, Moderation: Volker Zimmermann

Diana Duchoňová / Michal Duchoň: „Ich weiß, dass ich in euren Händen bin und dem Tode nahe“. Städtische Unterschichten vor Gericht in frühneuzeitlichen westslowakischen Städten

Attila Barna: Standrechtliche Verfahren gegen Randgruppen im Ungarischen Königreich Ende des 18. Jahrhunderts und die aufgeklärten Rechtsreformen von Joseph II. in der Habsburgermonarchie

Sigrid Wadauer: Landstreicher vor Gericht (Österreich 1918–1938)

Kaffeepause: 11:00 – 11:30 Uhr

SEKTION 3: Ethnische Diversität im 19. und 20. Jahrhundert
11.30- 13:30 Uhr, Moderation: Richard Wetzell

Verena Schuhmacher: „Verwundung, Mord und Todtschlag sind Verbrechen, zu welchen die Einwohner des italienischen Tirols vorzüglich geneigt sind.“ Der Umgang mit kulturellen Identitäten in der höchstinstanzlichen Strafrechtspraxis der Habsburger Monarchie der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Volker Zimmermann: Die Verbrechen der Anderen. Ethnische Kriminalisierung im Deutschen Kaiserreich und der Habsburgermonarchie (Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts)

Dmytro Myeshkow: Konflikte und Kriminalität in multiethnischen ukrainischen Gebieten in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Mittagessen 13:30–15:00 Uhr

SEKTION 4:
Kulturelle Vielfalt, Familie und Geschlecht (18.–20. Jh.)
Moderation: Karl Härter

Claudia Resch / Magdalena Aigner: Liederliche, boßhaffte oder angewohnt- und incorrigible Frauen? Hinrichtungen in den frühneuzeitlichen Nachrichtenmedien der Stadt Wien

Vera Kallenberg: Gleich ungleich? Jüdinnen und Juden in der Frankfurter Strafgerichtsbarkeit, 1780–1814

Kaffeepause: 16:15–16:45 Uhr
Moderation: Sebastian Frenzel

Laila Scheuch: Kulturelle Vielfalt und das napoleonische Eherecht. Deutsche und französische Scheidungsverfahren im Vergleich (1803–1814)

Mirjam Schnorr: Zur Kontrolle und Repression von Devianz und Delinquenz im „Dritten Reich“: Prostituierte und Zuhälter vor Mannheimer und Karlsruher Gerichten zwischen 1933 und 1945

Samstag 16. September 2017

SEKTION 5: Thematisch Offene Sektion: Strafe und Gewalt
9:00–11 Uhr, Moderation: Benno Zabel

Jeannette Kamp / Ariadne Schmidt: Excluding the unwanted? Banishment in early modern cities: Frankfurt am Main and Leiden

Zivilisierung der Gewalt? Kritische Betrachtung der Quellengrundlage der These vom Rückgang der Tötungsraten seit dem späten Mittelalter
- Gerd Schwerhoff: Konzeptuelle Überlegungen
- Benjamin Seebröker / Wiebke Voigt: Ergebnisse der kritischen Analyse der Quellenbasis

Kaffeepause 11:00 – 11:30 Uhr

Abschlussdiskussion

Kontakt

Sebastian Frenzel
Institut für Geschichte
Philosophische Fakultät
Technische Universität Dresden
sebastian.frenzel2@mailbox.tu-dresden.de